Wenn uns das Lachen vergeht, fängt man an, sich viel zu ernst zu nehmen. Das nimmt auf Dauer sehr ungesunde Maße an.
Humor (nicht nur) in der Therapie löst Endorphine aus, und das eröffnet plötzlich Möglichkeiten, wo vorher alle Türen geschlossen erschienen.
Hier erfährst Du, warum ich Humor für ein gutes Konzept halte:

Humor in Zeiten der Krise
"Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt" (Ringelnatz)
Humor ist eine Art von seelischer Gestimmtheit, die in jedem Menschen im innersten angelegt ist. Als Kind haben wir hunderte Male am Tage gelacht! Es ist ein Urbild in jedem von uns: Lachen, Fröhlichkeit, Witze machen, das schafft Gemeinschaft, Verbindung, Leichtigkeit und Vertrauen, es ist eine Wohltat.
In der Therapie und in Gesprächen entsteht dadurch eine entspannte Atmosphäre, die es dem Klienten leichter machen kann, sich zu öffnen und schwierige Themen anzusprechen.
Das andere ist: Humor braucht Abstand zu einem Thema. Dadurch entsteht quasi automatisch eine Erhöhung über ein Thema, man kann „über“ etwas lachen, bekommt dadurch eine, wenn auch am Anfang vielleicht nur geringe, Distanz zum Thema und kann einen anderen Blickwinkel einnehmen. Das schafft meistens bereits genug Raum zum ersten Aufatmen.
Einer belastende Situation wird dadurch etwas von der Schwere genommen, es kann sich wieder ein Gefühl einstellen, Halt zu bekommen, ein Gefühl, von „normal“. Diese Umgebung kann den Klienten unterstützen, herausfordernde Situationen und Gefühle zu äußern.
Humor zu entwickeln ist auch eine sehr praktische Kompetenz, eine Coping-Strategie (Bewältigungsstrategie), die im Handeln und Denken neue Wege möglich macht. Wer problematische Situationen mit Humor begegnen kann, ist eindeutig entspannter, fehlertoleranter und nicht zuletzt gesünder (Lachen ist die beste Medizin…)
Lachen setzt Endorphine frei, fördert die Lust am Heilungsprozess. „Lust“ und „lustig“ haben eindeutig den selben Wortstamm 🙂
Es entsteht wieder ein Verständnis vom Leben, von menschlichen Verhältnissen und von sich selbst in seinen vermeintlichen Unzulänglichkeiten und Schwächen (…das ist ebenfalls ein sehr interessantes Thema) und es regt den kreativen Prozess an, Lösungen zu finden.
Humor stärkt die Seele
- Erlaube dir ein Lächeln - so oft Du dran denkst!
- Erinnere Dich, wie oft Du mit anderen gelacht hast, wenn Sie Dir von iihren "Katastrophen" im Nachhinhein erzählt haben.
- Stell Dir vor, Du erzählst vermeintlich furchtbare Situationen jemandem in 2 Jahren in der Zukunft. Blick zurück und male dieses Bild so lebhaft wie möglich und stell Dir vor, wie lustig Du es beschreiben kannst und was es alles Positives und Sinnvolles bewirkt haben könnte.
Fazit: Humor hat in der Therapie einen guten Platz
- Schwierige Situationen werden dadurch entschärft und entspannt
- Schöne Situationen werden dadurch noch intensiver erlebt und bleiben als "schöne Anker" in unserem Gedächtnis
- Humorvolle Menschen sind stärker und resilienter in allen Lebenslagen - und können das anderen Menschen auch gut vermitteln
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Humor in der Therapie
Ja, um humorvoll zu sein, braucht es einen gewissen Abstand zum Thema, und das bewirkt, dass man eine andere Perspektive einnimmt, eine „unpersönlichere“ wenn man so will. Damit kann man sich selbst und andere entspannen und erleichtern
Humor ist auch einer der „reifsten“ Abwehrmechanismen, und ermöglicht es, mit den eigenen schwierigen Themen in einer guten, liebevollen und selbst-verstehenden Weise umzugehen
Humor „auf Kosten“ eines anderen kann unter Umständen direkt eine Verletzung verursachen. Vor allem wenn Humor mit Ironie oder Sarkasmus verwechselt wird, wenn es gezielt eingesetzt wird (Stichwort Mobbing), oder wenn ein achtloser der dummer Witz gemacht wird. Guter Humor ist ein Zeichen von Intelligenz und Weisheit.
Oft ist im Witz ein wahrer Kern. Es geht darum, sich genau anzusehen, wo der Witz hinzielt und trifft.
Bis zu einem gewissen Grad ja. Jeder hat so seinen eigenen Stil was Humor betrifft. Es hilft, sich eine positive Gesellschaft zu suchen in der man authentisch sein kann und sich gegenseitig gern mal liebevoll auf den Arm nimmt. Die Entwicklung der Fähigkeit die Perspektive zu wechseln kann man üben, vor allem mit Menschen, die einem wohlgesonnen sind. Dieses Thema kann man auch gut in Freundschaften aufbringen, zum Beispiel als gemeinsames „Projekt“. Vielleicht holpert es am Anfang etwas. Aber ich glaube, das kann wirklich lustig werden 🙂